Mich wundert, dass es noch keine Black Metal Band gewagt hat, sich an der Miethölle zu versuchen. Das tut zwar auch Imha Tarikat nicht, aber da ich mich gerade in dieser Hölle befinde ist neben den Dead Kennedys (“Let’s lynch the landlord”) “Confessing Darkness” der richtige Soundtrack, um damit zurecht zu kommen ohne durchzudrehen.
Artikel ansehen
Zusammenfassung ansehen
IMHA TARIKAT: Confessing DarknessDie Attitüde haben beide Bands schon mal gemein. Hier ist nichts verfälscht, zu jeder Zeit ehrlich und voller Leidenschaft. Jedes einzelne Lied auf “Confessing Darkness” ist so unglaublich dicht komponiert, dass die verteilten melodischen Verschnaufpausen dermaßen wichtig sind, um dieses Album unbeschadet am Stück durchhören zu können.
IMHA TARIKAT ist pures dunkles Menschsein, hier ist der Teufel eher Konzept als Verkörperung, wie in “Voices Of Bitter Epiphany” kurz besungen:
“For the devil is a saint’s seed, being his wheat to reap.”. Es geht nicht um Provokation, es geht um Wut und Zerstörung, es geht um Bitterkeit, Schmerz und Leid.
Bei “Excellent Grief” fragen wir uns, wie viel Leid wir zu ertragen im Stande sind, bei “Confessing Darkness” geben wir uns diesem Leid hin um in “Chamber Of Sin” dem Tod und der Erlösung ganz nah zu sein.
“And as I see fate’s pure shine, I know:
Death is salvation to the sentenced life”
„Horns in the Smoke“ möchte ich ebenfalls hervorheben, wie auch „Another Failed Ritual“, den Anspieltipp für Leute, die nicht gleich das ganze Album hören wollen. Aber letztlich gilt es, die Scheibe als Ganzes zu erforschen, was wie oben erwähnt eine sehr intensive Erfahrung wird.
Mit dem Vorgänger „Hearts Unchained – At War With A Passionless World“ (ebenfalls grandios) hat IMHA TARIKAT den eigenen Sound gefunden und auf „Confessing Darkness“ im Studio von Michael Zech gestrafft und verfeinert. Das Album wurde wieder komplett von Kerem eingespielt, nur an die Drums lässt er jemanden ran, in diesem Fall einen gewissen Jerome Reil, vielleicht ventort es da bei der Leserschaft.
Ich frage mich, ob ich von dem Kelch auf dem Albumcover trinken würde, wenn ich ihn angeboten bekäme. Wahrscheinlich nicht, denn nach all der Wut, dem Schmerz und des Leids der vergangenen 51 Minuten gibt es zum Schluss doch einen Funken Hoffnung, wie es im letzten Lied „The Day I Died (Reborn Into Flames)“ heißt:
Though that was when it called me home
And at first my fears I couldn’t overcome
I frowned in shock by its aura of love:
„Follow me to find new hope“
Und diese Hoffnung habe ich nun auch wieder als Mieter. Danke für dieses Gesamtkunstwerk, IMHA TARIKAT!
Veröffentlichungsdatum: 20.06.2025
Spielzeit: 50:48
IMHA TARIKAT „Confessing Darkness“ Tracklist
1. Intro – Aufbruch
2. Wicked Shrine
3. Another Failed Ritual
4. Voices Of Bitter Epiphany
5. Excellent Grief
6. Confessing Darkness
7. Chamber Of Sin
8. Horns In The Smoke
9. Memoria Dei (Profanity And Devil)
10. Pitch Black Reflection
11. The Day I Died (Reborn Into Flames)
CD and Artbook-CD bonus:
12. The Sun Goes Down (A Thin Lizzy Interpretation)
Artbook-CD bonus:
13. Schwarzflammensanktum
14. Architect Of No Hope
Label: Prophecy Productions
Mehr im Netz:
https://imhatarikat.bandcamp.com/album/confessing-darknesshttps://imhatarikat.bigcartel.com/