Routine und Erfahrung statt Innovation: SOUL DEMISE zeigen auf "Against The Abyss" ein tiefgreifendes Verständnis für den Melodic Death Metal.
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SOUL DEMISE: Against The AbyssEinem alten Hund könne man keine neuen Tricks beibringen, heißt es im Volksmund. Muss man aber auch gar nicht zwingend, wie uns
SOUL DEMISE so selbstbewusst vor Augen führen. Über drei Jahrzehnte Erfahrung machen sich unweigerlich bemerkbar, wenn es für die Bayern auf „Against The Abyss“ zum siebten Mal in eine altbekannte Nische geht. Göteborgsche Tendenzen gehören im Melodic Death Metal der Formation zum guten Ton, doch mit Routine und Erfahrung bleibt selbst ein so altehrwürdiger Ansatz nahezu unkaputtbar.
Stimmungsvoll leitet das Instrumentalintro „Into The Abyss“ ein, nur um uns im Anschluss in die Hochzeit des Genres zurück zu katapultieren. Trotz des Aggressionspegels bleibt „Destiny’s Edge“ dank der melodischen Gitarrenarbeit eingängig, während Drummer Jan Sotiriu per Double-Kicks ein paar interessante Akzente streut.
SOUL DEMISE zeigen auf „Against The Abyss“ ein tiefgreifendes Verständnis der Materie
Dass
AT THE GATES (u.a. “Unbreakable“) als eine der primären Referenzen herhalten müssen, ist schnell offensichtlich und spiegelt sich darüber hinaus in den galligen Screams Roman Zimmerhackels. Aber auch die eine oder andere Prise
IN FLAMES blitzt in den Melodien von „Uncharted“ hervor – die Berührungspunkte ergeben sich quasi von alleine.
Ein Manko ist das Wiederaufgreifen klassischer Stilmittel aus unserer Sicht übrigens nicht. Im Gegenteil, zeigen die Arrangements ein tiefgreifendes Verständnis der Materie: Das Gleichgewicht aus Härte und unmittelbar packenden Melodiebögen gelingt dem Quintett äußerst gut, krönt das abschließende „Veil Of Solitude“ sogar mit einem catchy Hit-Refrain.
SOUL DEMISE füllen ihre routinierte Darbietung dennoch mit Leben
Was „Against The Abyss“ hingegen ein wenig zurückhält, ist der gewissermaßen gleichförmige Ansatz, den
SOUL DEMISE verfolgen. Zwar drosselt das Gespann in „Scattered By The Storm“ auch mal das Tempo, im Großen und Ganzen baut das Material jedoch auf ähnliche Ausgangsideen auf. Eine Zäsur wie sie der Death-Thrash-Brecher „Unseen Void“ setzt, ist durchaus willkommen, ein paar ruhigere Momente und Interludes hätten der Dramaturgie des Albums als Kontrast derweil sicherlich nicht geschadet.
Realisieren kann das sonst gutklassige „Against The Abyss“ sein Potenzial daher nicht vollumfänglich, wobei gerade Genrefans trotzdem genug Gründe finden dürften, das Album hin und wieder aufzulegen. Wenn schon nicht der Innovation wegen, dann aufgrund der routinierten Darbietung, die Veteranen wie
SOUL DEMISE selbst ohne neue Tricks mit Leben füllen können.
Veröffentlichungstermin: 21.03.2025
Spielzeit: 46:26
Line-Up
Roman Zimmerhackel – Vocals
Alex Hagenauer – Gitarre
Andreas Schuhmeier – Gitarre
Dennis Schneider – Bass
Jan Sotiriu – Drums
Produziert von Kai Stahlenberg (Mix und Mastering)
Label: Apostasy Records
Homepage:
https://www.souldemise.deFacebook:
https://www.facebook.com/souldemise/Instagram:
https://www.instagram.com/souldemiseband/Bandcamp:
https://souldemise.bandcamp.com/SOUL DEMISE “Against The Abyss” Tracklist
- Into The Abyss
- Destiny’s Edge (Lyric-Video bei YouTube)
- Uncharted (Video bei YouTube)
- Broken Skin (Video bei YouTube)
- Scattered By The Storm (Video bei YouTube)
- Unseen Void
- Unbreakable
- Echoes Of Time
- Lost In Reality
- Last Breath
- Glimmer Of Hope
- Veil Of Solitude